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Wie das Land die Klimakrise schaffen kann

Andreas Sator referierte in Weistrach

Oft geht es in der Diskussion um das Einhalten von Klimazielen heiß her. Der gebürtige Weistracher Andreas Sator, setzt sich für eine fachliche und lösungsorientierte Diskussion um Klimaschutz ein. Am 1. September kamen 120 Bürger und Bürgerinnen um ihm zuzuhören und mitzudiskutieren.

Trockenperioden, Starkregen, Unwetterkatastrophen und Artensterben – „Wir müssen diesen unangenehmen Tatsachen ins Auge blicken um uns bewusst zu sein, dass wir wirklich etwas unternehmen müssen“ so Sator. „Ich halte aber nichts von Weltuntergangsstimmung. Mir ist wichtig realistische Wege für eine klimafreundliche Zukunft, auch am Land, aufzuzeigen!“

Das zeigte sich auch in seinem Vortrag in Weistrach. Das wichtigste sei der Ausstieg aus den fossilen Energien. Zirka zwei Drittel des gesamten Energiebedarfs in Österreich stammen aus Öl, Gas und Kohle. Um die Klimaziele bis 2030 zu schaffen ist ein massiver Ausbau von Photovoltaik und Windkraft sowie der Umstieg auf umweltfreundliche Mobilität nötig. Zudem muss der Energieverbrauch, der in Niederösterreich seit 1990 um 61% gestiegen ist, gebremst werden.

Wie die Klimaziele schaffen?

Für Landgemeinden gäbe es viele Möglichkeiten die richtigen Maßnahmen zu setzen, meint Sator in seinem Vortrag: „Gemeinden haben vor allem die Aufgabe überhaupt einmal die Rahmenbedingungen für die Bürgerinnen und Bürger zu schaffen und Vorbild zu sein“
Vorbildlich waren die Gemeinden der Region bereits bei der Errichtung von Photovoltaikanlagen und Elektrotankstellen. Das hat dazu geführt, dass wir hier schon vergleichsweise viele Elektroautos und PV-Anlagen bei den Privaten haben.“ meint LAbg. Bgm. Anton Kasser zum Thema und weiter: „Die meisten Gemeinden in der Region sind intensiv mit dem Radwegausbau beschäftigt. Da haben wir sicher den meisten Aufholbedarf.
Der Ausbau der Radinfrastruktur, dazu gehören neben sicheren und praktischen Radwegen auch geeignete Abstellanlagen, habe laut Andreas Sator sehr hohen Dringlichkeit: „Wenn wir den Menschen, die Möglichkeit geben sicher mit dem Fahrrad von A nach B zu kommen, dann werden sie es auch tun!“

Besonders dramatisch steht es um die Artenvielfalt. Wissenschafter sprechen bereits vom „sechsten großen Artensterben auf dem Planeten“. Seit dem Aussterben der Dinosaurier waren nicht mehr so viele Lebewesen gefährdet wie heute. Nur durch einen stärkeren Schutz von vielfältigen und Naturnahen Lebensräumen könne dagegen angehalten werden. Besonders gefordert sei dabei die Landwirtschaft. Sator versteht den Leistungsdruck unter dem die Bauern wirtschaften müssen: „Wenn die Bauern mehr Brachen, Hecken, Tümpel und Blühstreifen erhalten sollen, muss das finanziert werden. Entweder durch einen fairen Preis oder eine entsprechende Förderung aber schlussendlich führt daran kein Weg vorbei!“

Abschließend appellierte Sator an das Publikum das Tempo und die Ambition um den Klimaschutz zu steigern: „Es ist machbar, und es ist gar nicht so schwer!“

Als Organisator ist Gemeinderat Sebastian Payrleitner stolz auf das erste Weistracher Nachhaltigkeitsforum: „Nach dem Vortrag konnten wir Anliegen, Fragen und Vorschläge aus dem Publikum diskutieren. Dabei wurden einige konstruktive Ideen geboren!“

Begleitet wurde die Veranstaltung vom Gemeinde Dienstleistungsverband Region Amstetten (gda) und von der Klima- und Energiemodellregion Amstetten.